Ethik des Tötens (Seminar)
Wintersemester 2019/20
Leuphana Universität Lüneburg
Dr. Philipp Bode
Das Töten scheint in modernen Gesellschaften das größtmögliche Übel zu sein, was ein Mensch einem anderen Menschen antun kann. Ein absolutes Tötungsverbot klingt zumeist intuitiv einleuchtend. Und doch sind Gesellschaften durchsetzt von Tötungspraktiken. Wie passt dies zusammen?
Dieser Frage möchte sich das Seminar auf mehreren Ebenen zuwenden. Das Seminar teilt sich dabei in zwei Teile:
- Der erste Teil widmet sich möglichen ethischen Begründungsstrategien für das Töten von Menschen, und zwar
(a) am Lebensbeginn (Schwangerschaftsabbruch, Präimplantationsdiagnostik),
(b) am Lebensende (Sterbehilfe),
(c) im Krieg (sog. ‚gerechtes Töten‘) und
(d) in Form der Selbsttötung. - Der zweite Teil widmet sich dem Töten von Tieren und thematisiert dabei
(a) den moralischen Status von Tieren,
(b) die Frage nach moralischen Rechten von Tieren und
(c) angewandte Aspekte der Tiertötung (Tiere zu Nahrungszwecken, Tiere in der Wissenschaft).
Das gesamte Seminar dient dabei als Einführung in ethische Grundbegriffe und ethisches Argumentieren.